Tiere sind keine Weihnachtsgeschenke

In Blog by verwaltung

Alle Jahre wieder: Zur Weihnachtszeit wünschen sich viele Menschen und vor allem Kinder ein Haustier. Hund, Katze, Kaninchen, Meerschweinchen, Wellensittich oder gar ein Aquarium stehen hoch im Kurs. Grundsätzlich ist gegen diese Wünsche nichts einzuwenden, sorgen die Tiere doch dafür, den Kindern ein Verantwortungsgefühl auf „lebhafte“ Art zu erlernen. Doch dieser Wunsch ist nicht ganz unproblematisch. Aufbauen, Abbauen, Reparieren, Umgestalten, im Schrank verstauen für eine ungewisse Zeit, Ausleihen und viele Aktionen mehr sind für ein „tierisches“ Geschenk undenkbar — und es  lässt sich nicht so einfach umtauschen wie ein Pullover oder ein Spielzeug.

Nach den Feiertagen werden viele unüberlegt gekaufte Tiere wieder in Tierheimen abgegeben. Gerade während der Corona Pandemie waren die Tierheime wie leer gefegt, doch sie füllen sich so langsam wieder — die Realität um und die große Verantwortung für den lebendigen neuen Mitbewohner, lassen aus Lust Frust werden und eine schnelle Lösung muss her — das Tierheim.

Grundsätzlich dürften meiner Meinung nach Tiere zu Weihnachten, zum Geburtstag oder auch aus angeblich „gutgemeinten“ Pandemiegründen nicht verschenkt werden. Der Anschaffung eines tierischen Mitbewohners sollten intensive und ernsthafte Überlegungen vorangestellt werden, und alle Familienmitglieder müssen einverstanden sein und an einem Strang ziehen.

Fragen zum täglichen Zeitaufwand, zur artgerechten Haltung, Fütterung, Tierarztkosten, Versorgung im Urlaub (und das ist nur eine kleine Auswahl) stehen vor der Anschaffung an zur Beantwortung. Gerade in der Hektik der Vorweihnachtszeit bleibt dazu wenig Zeit. Und der Trubel der Feiertage ist ohnehin nicht der geeignete Zeitpunkt, ein Tier — neben all den anderen tollen Geschenken — in aller Ruhe an seine neue Umgebung zu gewöhnen.

Und aktuell gerade ein Haustier als Seelentröster in Lockdown-Zeiten, welches bei vielen Menschen einfach nicht zu ihrer Alltagsrealität passt, lässt diese Thematik nicht gerade einfacher erscheinen.

Lasst Euch also genügend Zeit, bevor Ihr ein Tier zu Euch nehmt. Über die DocStefan Plattform oder bei einem Besuch im Tierheim können mögliche Fragen geklärt und die dortigen Tiere erst einmal kennengelernt werden, bevor Ihr vielleicht einem von ihnen ein neues Zuhause bietet. 

Schenkt niemals blind jemanden ein Tier — der Beschenkte sollte das Tier immer vorher kennen lernen. Trotzdem muss man zu Weihnachten nicht auf „tierische“ Geschenke verzichten: Es gibt viele schöne und wertige Geschenke für Tierfreunde, zum Beispiel gute Ratgeberlektüre zur artgerechten Tierhaltung oder – sofern schon ein Tier im Haushalt lebt – geeignetes Heimtierzubehör.