Interview mit Thomas Rizzi (ehemaliger Zehnkämpfer)

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Bist Du mit Tieren groß geworden?

Ja, wir hatten erst Idefix, einen Dackel, und dann einen Bernhardiner mit Namen Sepp. Sepp war eigentlich eine Hündin, aber wir fanden den Namen damals lustig. Sie war sehr geduldig mit Kindern, meine Nichte hat mit ihr Zirkusvorführungen einstudiert und dann ihren Freundinnen vorgeführt.

Was war Dein Wunschtier als Kind?

Der Hund stand immer schon an Nummer eins.

Hattest Du eine Lieblingsfernsehserie mit einem Tier? Eher Lassie, Black Beauty oder Flipper??

Klar, natürlich Lassie und Flipper. Da habe ich keine Folge verpasst.

Wie kamst Du schließlich auf den Hund?

Wie gesagt, schon in meiner Jugendzeit konnte ich Erfahrungen mit Hunden sammeln. Ich lernte dann vor 28 Jahren meine Frau kennen, die aus einer Familie stammt, in der es immer schon viele Hunde gab – ihre Großmutter hatte eine Hundezucht. Es dauerte dann beruflich bedingt doch noch einige Zeit, bis wir vor acht Jahren unseren ersten gemeinsamen Hund, einen Magyar Vizsla, bekamen. Und wie nannten wir ihn? Natürlich Sepp. Inzwischen gibt es noch eine Vizsla-Hündin dazu, unsere Walli. Neben den Hunden gibt es bei uns auch noch zwei Katzen, Hühner, Kaninchen und Koi.

Was fasziniert Dich an den Koi?

Ich habe jetzt seit 20 Jahren Koi und die Faszination lässt nicht nach. Es sind verschiedene Facetten, die mich an diesem Hobby begeistern. An einem Sommerabend mit einem Glas Wein am Teichrand auf den Steinen zu sitzen und ihre ruhigen, majestätischen Bewegungen zu beobachten, ist wunderschön und sehr entspannend. Oder mit ihnen zu schwimmen. Sie sind handzahm und kommen sofort zu einem her. Das ist einfach toll. Aber auch die Technik, die es in sich hat und all das Wissen, das man über die Wasserqualität und auch Krankheiten haben muss, machen das Hobby für mich sehr interessant.

Welchen Stellenwert hat der Tierschutz in Deinem Leben?

Tierschutz hat einen sehr hohen Stellenwert für mich. Tiere brauchen eine Lobby, sonst sind sie dem Menschen schutzlos ausgeliefert. Es ist gut, dass es entsprechende Gesetze gibt, die in den letzten Jahren auch nachgebessert wurden. Weltweit ist da aber noch deutlich Luft nach oben. Zum Tierschutz gehört für mich auch, dass man sich mit den Tieren, die man selbst hat, gut auskennt. Ich habe wegen der Koi zum Beispiel vor 12 Jahren beim Landratsamt eine Prüfung abgelegt. Diese Prüfung benötigen eigentlich nur Händler die Fische hältern und verkaufen wollen. Tierschutz im Ausland finde ich wichtig, aber er fängt für mich vor der eigenen Tür an. Die Großmutter meiner Frau hat vor Jahrzehnten begonnen, sich um streunende Hunde und solche, denen es bei ihren Besitzern schlecht ging, hier im Ort zu kümmern und gute Plätze für sie zu finden. Meine Schwiegermutter hat das fortgeführt und so manchmal beschäftigt es uns heute noch, da wir mit der Oma auf einem Grundstück zusammenleben. Zum Glück gibt es aber heute nur noch wenig Streuner.

Warum gehen Deiner Einschätzung nach manche Menschen schlecht mit ihren Hunden oder anderen Haustieren um?

Das ist in meinen Augen eine Frage des Charakters und manchmal auch der Intelligenz. Menschen, die schlecht mit Tieren – egal ob Haustiere oder Wildtiere- umgehen, sind in meinen Augen auch sonst keine guten Menschen. Oft ist das auch der Beginn einer schlechten Eskalation. Erst sind sie zu Tieren grausam, dann kommt der Mensch. Mit so jemand möchte ich nichts zu tun haben.

Hat das etwas mit Macht ausüben oder Machtmissbrauch zu tun? Also, endlich mal Alphatierchen sein zu dürfen?

Ja, das hat sicherlich etwas mit Macht zu tun, aber bestimmt auch damit, dass mach einer am Tier Dampf ablässt, wenn er Stress hat.  Oder wenn er mit seinen schlechten Erziehungsmethoden nicht weiterkommt. Aber so weit sollte man sich selbst im Griff haben. Ein Hund würde seinen Besitzer nie grundlos angreifen, obwohl der Hund ihm – je nach Rasse – vielleicht kraftmäßig überlegen ist und mit seinem Gebiss sehr weh tun könnte.

Mit wem tauscht Du Dich am Liebsten über Deine Hunde aus?

Meistens mit anderen Hundebesitzer, die ich beim Spazierengehen treffe.

Was macht Menschen, die Hunde oder andere Haustiere haben, so besonders?

Sie sind zugänglicher und geerdeter in meinen Augen. Wer ein Tier in sein Herz lässt, ist meist ein offener Mensch. Ausnahmen bestätigen die Regel ;-))

Was ist Deine Lieblingsbeschäftigung mit Deinem Hund/Hunden?

Ich gehe sehr gerne abends länger mit unseren beiden Hunden allein spazieren, um den Kopf frei zu bekommen. Das ist ein sehr wichtiges Ritual für meinen Ausgleich. Ich spiele dann mit den Hunden Frisbee.

Gibt es ein Tier, vor dem Du Angst hast und warum?

Ganz klare Antwort: Spinnen. Ich mag sie einfach nicht. Dafür gibt es eigentlich keinen Grund.

Erzähl mir die Lieblingsanekdote oder Geschichte mit Deinem Hund/Hunden? Mein großer Rüde ist sehr kräftig und wirkt im ersten Moment sehr respekteinflößend. Wenn er Kinder trifft, auch ganz kleine, die erst ein oder zwei Jahre alt sind, will er unbedingt mit ihnen Frisbee spielen. Manche Eltern waren auf unserer üblichen Route zuerst ängstlich. Mittlerweile kennen sie Sepp und spielen zusammen mit ihm und ihren Kindern Frisbee. Sind die Kinder noch zu klein, müssen Mama oder Papa werfen. Sepp fängt dann das Frisbee aus der Luft und bringt es zu dem Kind zurück. Er legt das Frisbee aber nie vor die Füße der Eltern. Nur vor das Kind. Das ist sehr nett zu beobachten. Sind mehrere Kinder anwesend, möchte er, dass jedes Kind mal wirft. Da achtet er sehr genau darauf.