Das schöne Interview mit Kerstin Ott und ihr Lied „Die immer lacht“ haben mich inspiriert, Euch etwas zu lachenden Tieren zu schreiben. Ok, ein Radiobeitrag von BR1, also dem Bayerischen Rundfunk hat auch geholfen.
Hunde- und Katzenbesitzer wissen es längst – ihre Vierbeiner können nicht nur grinsen, sondern auch lachen. Damit sind sie in der Tierwelt nicht allein. Viele Tierarten sind nachgewiesenermaßen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern dabei beobachtet worden, dass sie in bestimmten sozialen Situationen ganz spezifische Laute oder Rufe von sich geben. Die Studie von Primatenforscherin Sasha Winkler und Kommunikationsforscher Greg Bryant der UCLA (University of California) nennt 65 verschiedene lachende Tierarten. In ihrer Liste finden sich sehr viele Säugetiere, darunter Kühe, Hunde, Katzen, Füchse, Seehunde, Elefanten und Ratten. Auch und vor allem Primaten lachen wie zum Beispiel Gorillas, Schimpansen, Orang Utans, Bonobos und Totenkopfäffchen. Dabei sind aber auch Spaßvögel – der Kea aus Neuseeland, eine Papageienart, der Flötenkrähenstar oder Australian Magpie sowie Wellensittiche.
Die Studie von Winkler und Bryant ist eine sogenannte Metastudie – das heißt, die beiden haben sich bestehende Forschungen angesehen und diese ausgewertet. Es könnten deswegen durchaus noch mehr Tierarten sein, die lachen.
Viele Tiere – wie zum Beispiel Hunde oder Menschenaffen sind ebenso wie wir kitzlig. Das hat schon Charles Darwin entdeckt. Er stellte auch fest, dass das menschliche Lachen eine große Ähnlichkeit zum Lachen von Primaten beim Spielen aufweist. Unser Lachen hat sich im Laufe der Zeit aber zu einem viel komplexeren Signal entwickelt, wir lachen mittlerweile aus verschiedensten Motiven: „Wir können in Lachen ausbrechen, wenn wir verzweifelt, angewidert, fröhlich oder verwirrt sind“, so Winkler und Bryant. Oder um jemanden zu ärgern und Schadenfreude auszudrücken. Und dennoch hat unser Lachen immer noch etwas vom uralten Spielsignal: „Wenn wir lachen, signalisieren wir anderen, dass wir Spaß haben und sie einladen mitzumachen“, so Sasha Winkler.
Tiere lachen, wenn sie spielen. Und wollen damit ihre Freundlichkeit und friedlichen Absichten signalisieren. Um so zu verhindern, dass das Spiel in Aggression und Kampf umkippt. Dabei ist das Lachen in der Tierwelt nuancenreich. Es gibt fast stille Lächler, Kicherer oder expressive Lachkanonen. Die verschiedenen Lacher können wie schweres Atmen oder Keuchen, rhythmisch, tief, aber laut wie beim Amerikanischen Schwarzbär oder beim afrikanischen Elefant klingen oder sich wie Fauchen oder Schnurren anhören. Die Delphin-Art der Großen Tümmler lacht dagegen in höchsten Tönen. Am lautesten lachen der Kea, afrikanische Elefanten, Seehunde und Seelöwen, Hunde, Totenkopfäffchen – und der Mensch.
Ich wünsche Euch einen humorvollen Tag.
Euer DocStefan