Das Seepferdchen

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Tier des Monats Februar

Das Seepferdchen

Sie sind klein, langsam und ausgesprochen schlechte Schwimmer – und doch sind Seepferdchen seit ca. 25 Millionen Jahren echte Überlebenskünstler. Und, Seepferdchen sind vor allem echt süße Tierchen.

Die Seepferdchen bilden mit den Fetzenfischen die Familie der Seenadeln und gehören zur Gruppe der Knochenfische. Sie fallen besonders durch ihr bizarres Äußeres auf, welches ihre Zugehörigkeit zu den Fischen wirklich schwer glauben macht. Ihr Kopf ähnelt in der Form dem eines Pferdes, ihr Hinterteil an einen Wurm und der Körper an ein knorpeliges Gerippe. Es gibt vorwiegend kurz – und langschnäuzige Seepferdchen (die Erstgenannten leben z.B. im Wattenmeer).

Bei den schätzungsweise 30-35 unterschiedlichen Arten variiert die Größe zwischen 1,5 bis 30,0 cm, und je nach Art und Größe liegt die Lebenserwartung bei 1-4 Jahren.

Ihr lang gestreckter Körper (manchmal in senkrechter Körperhaltung) besitzt keine Schuppen, und es fehlen richtige Flossen, bzw. sind sie klein und zurückgebildet, wie die Rückenflosse, mit Hilfe derer eine langsame Vorwärtsbewegung möglich ist, und die Brustflossen, die vorwiegend als Steuerruder dienen – Geschwindigkeit, Wendigkeit, sprich Temperament sind Fremdworte für die Seepferdchen.

Dafür haben sie ein wandelbares Aussehen, was v.a. die Farbe betrifft. Sie reicht von weiß-gelb, braun-schwarz über blau, verschiedenen Gelbtöne bis hin zu Neonfarben mit zum Teil kleinen weißen Punkten.

Bei einigen Arten ist der Schwanz als Klammerorgan ausgebildet (dazu gibt es schönes aber auch erschreckendes Foto online, auf dem ein Seepferdchen sich an einen Q Tipp festhält. Kontroverser lässt sich die Verletzlichkeit der Natur durch den Einfluss des Menschen nicht darstellen). Damit hängen sie schräg oder kopfüber im Algenwald, was bedeutet, dass sie Flachwasser mit Algen und/oder Seegras brauchen, um sich daran fest zu halten oder verstecken zu können.

Besonders ist die Art der Brutpflege, denn das Weibchen legt ihre Eier (100 – 2.000, je nach Art) beim Geschlechtsakt in eine Art Brusttasche des Männchen, welches nun die Brutpflege übernimmt. Nach etwa 24 Tagen schlüpfen die Seepferdchen und sind von nun an auf sich gestellt. Die Überlebensrate liegt bei 0,5%, denn ihre Feinde wie, Krabben, Fische oder Rochen lauern ihnen auf.

Seepferdchen bevorzugen Lebendfutter wie, Wasserflöhe, Plankton, kleine Fische, Garnelen und kleine Krebse. Ihre Beute saugen/schlürfen sie mit dem Rüssel ein, die dadurch in einer 2/100 stel Sekunde auf bis zu 8 km/h beschleunigt wird.

Wissenswertes:

– jedes Jahr werden bis zu 24 Millionen Seepferdchen aus den Meeren gefischt.

– sie sind als Souvenir sehr beliebt

– in manchen Kulturen werden ihnen besondere Heilkräfte zugesprochen

– 20 Millionen Seepferdchen werden jedes Jahr in der chinesischen Medizin verbraucht, was weltweit den Fangdruck auf alle Seepferdchen erhöht

– seit 1999 werden vereinzelt schon wieder Seepferdchen im Wattenmeer gefunden

– sie sind in der Aquaristik sehr beliebt, sind empfindlich, kränkeln oft und/oder sterben Seepferdchen sind auch gefährdet, da sie vorwiegend in den ebenfalls gefährdeten Biotopen wie Seegraswiesen, Mangroven oder Korallenriffen leben

– alle 30-35 Seepferdchenarten sind mittlerweile im Washingtoner Artenschutzübereinkommen (CITES) aufgenommen und deren Haltung ist nicht nur nachweis- sonder auch meldepflichtig

– Das Seepferdchen ist das Symbol für das Frühschwimmerabzeichen UND: In der griechischen Mythologie waren die Seepferdchen die Nachfahren jener Rösser, die Poseidons Streitwagen zogen.

Alles in Allem genügend Gründe für mein Tier des Monats Februar.
Euer DocStefan